Es folgt die Original-Bauanleitung des 25 Watt UKW-Senders, so wie sie im Buch "Was sie
schon immer über freie Radios wissen wollten..." vom Freundeskreis Freie Radios Münster
abgedruckt ist. Dort wird zuerst der 5 Watt Sender beschrieben, so daß sich die Überschrift
"Sein großer Bruder" beim 25 Watt Sender erklärt. Verweise zu den Bildern befinden sich
am Ende des Textes. Ansonsten habe ich so gut wie keine Information hinzugefügt oder
weggelassen. Der Pirat und die Platine Sein großer Bruder Allgemeines Das Konzept des hier beschriebenen Senders ist sehr einfach, er funktioniert aber nur bei mechanisch und elektrisch korrektem Aufbau zuverlässig. Es handelt sich, wie bei dem weiter oben beschriebenen Modell, um einen sogenannten »Geradeaus-Sender«. Diese Bezeichnung begreift man am besten beim Betrachten des Schaltbildes (Fig. 3). Der Oszillator (variable frequency oscillator = VFO) erzeugt die Hochfrequenzschwingung bereits auf der Frequenz, auf welcher gesendet wird; es findet also keine Frequenzvervielfachung oder -mischung statt. Die hinter dem VFO folgenden Stufen haben nur noch die Aufgabe, das Signal auf eine ausreichende Leistung (25 Watt) zu verstärken. Der Vorteil dieser Konstruktionsweise liegt vor allem in der großen Breitbandigkeit des Senders wie auch in der verminderten Tendenz, Nebenwellen auszustrahlen. Der Nachteil besteht in der erhöhten Neigung zu unerwünschten Schwingungen, die durch eine Rückwirkung der Endstufe auf die vorgeschalteten Kreise, welche ja alle auf derselben Frequenz arbeiten, hervorgerufen werden. Diese lästigen Rückkoppelungen lassen sich aber durch eine saubere Abschirmung zwischen den einzelnen Stufen und eine gute Abblockung der vagabundierenden Hochfrequenzströme auf den Speiseleitungen vermeiden, so daß die oben erwähnten Vorteile zum Tragen kommen. Für den Aufbau des Senders wird ein Spezialgehäuse verwendet. Das Ding ist von TEKO, Typ 374, mißt 50 × 26 × 160 mm und kann mit den mitgelieferten Blechen in acht Abschnitte unterteilt werden. Der Deckel ist abnehmbar und kann dank der seitlich angebrachten Zungen fest auf dem Unterteil arretiert werden. Alle Zuleitungen, welche keine HF führen, werden über Durchführungskondensatoren zur Elektronik im Inneren des Gehäuses geführt. Die Komponenten werden auf die geätzte Seite einer gedruckten Schaltung gelötet, es müssen zur Befestigung der Bauteile also keine Löcher in den Print gebohrt werden. Der Print wird in einem Stück (1:1 Abbildung Fig. 13) gefertigt und nachträglich an den Markierungen so zerschnitten, daß die Teilabschnitte in die entsprechenden Gehäuseunterteilungen passen. Zum kompletten Sender gehört auch noch eine Niederfrequenz-Platine, welche einen Tonband- und einen Mikrofonvorverstärker, sowie eine Aussteuerungsanzeige und die Spannungsstabilisierung für den VFO trägt. Ebenfalls können darauf 6 Trimmerpotentiometer zur kanalweisen Einstellung der Abstimmspannung (»Kanalspannung«) angebracht werden. Diese NF-Platine kann zusammen mit dem HF-Teko-Gehäuse in ein größeres, metallisches Außengehäuse montiert werden, welches dann auch alle Steckverbindungen und Bedienungselemente aufnimmt.
Im Oszillator wird das Sendesignal »pfannenfertig« erzeugt, d.h. die Frequenzmodulation und Kanalumschaltung wird hier vorgenommen. Wird der VFO direkt an eine Antenne angeschlossen, kann bereits eine Reichweite von ca. 100 m erreicht werden, dies nur um zu zeigen, daß es sich beim VFO eigentlich bereits um einen kompletten Sender handelt. Der VFO arbeitet nach dem Clapp-Prinzip; nicht daß hier irgend etwas umklappen würde, es ist nur so, daß der Erfinder dieser nutzbringenden Schaltung Mr. Clapp hieß, sorry. (Schaltung Fig. 3). Bei dieser Schaltung wird mittels eines kapazitiven Spannungsteilers im Basiskreis vom Emitter von Transistor 1 (T1) auf die Basis zurückgekoppelt. Vom Kollektor von T1 wird die erzeugte HF-Spannung kapazitiv an eine aperiodische (= nicht frequenzselektive) Pufferstufe weitergegeben. Diese Stufe, wie auch die Clapp-Schaltung allgemein, unterdrückt wirksam Rückwirkungen der folgenden Verstärkerstufen auf den VFO. Die erste Vorverstärkerstufe wird über C13 an den Kollektor von T2 angekoppelt. Der Resonanzkreis an der Basis von T1 ist das bestimmende Element für Frequenz, Modulationsgrad und Temperaturkonstanz des ganzen Senders. Der eigentliche Resonanzkreis, bestehend aus C9, C10, C8, Cc den beiden Kapazitätsdioden D1, D2 und L1, ist über C14 an die Basis von T1 gekoppelt. An D1 wird die Frequenzmodulation vorgenommen, sie erhält die Tonwechselspannung über C6 (ca. 50 mVpp für 75 kHz Hub). Die Diode D2 erhält eine variable Gleichspannung von 0-8 Volt, auf diese Weise kann die Sendefrequenz in einem Bereich von ca. 5 MHz von außen über ein Potentiometer eingestellt werden. Es können auch mehrere Trimm-Potis über einen Drehschalter angewählt werden, so hat man die Möglichkeit, bequem zwischen verschiedenen Kanälen zu schalten. Die Spule L1 besteht aus einer rechteckförmigen Drahtschlaufe (Maße siehe Fig. 12). Auf einen Trimmer-Drehkondensator wurde verzichtet, weil dieses Bauelement erfahrungsgemäß eine hohe thermische und mechanische Unkonstanz aufweist. Die Grobeinstellung des Resonanzbereichs muß also durch Manipulation an L1 geschehen. Man schneidet die Drahtschlaufe durch, verkürzt sie um 2-3 mm zur Erhöhung und verlängert sie schrittweise um gleiche Beträge zur Verminderung des Sendefrequenzbereichs. Es ist interessant, daß sich der Frequenzbereich beim Einsetzen der Schaltung in das Blechgehäuse merklich erhöht; das Aufsetzen des Deckels ergibt eine weitere Erhöhung um ca. 1-1,5 MHz. Die Spule wird erst bei eingelöteter Schaltung, aber ohne Deckel, auf 1,5 MHz unterhalb des gewünschten Bereiches eingestellt. Die vom VFO erzeugte Frequenz kann mit einem Frequenzzähler direkt zwischen C13 und Masse gemessen werden (ca. 200 mVpp). Natürlich kann auch mit einem Dip-Meter gemessen werden, nur hat die erste Methode den Vorteil, daß die Funktion der Pufferstufe gleich mitgeprüft wird. Eine Kontrolle des VFO wird schon vor dem Einlöten des Prints ins Blechgehäuse stattfinden, da Lötarbeiten (abgesehen von Änderungen an L1) bei fixiertem Print schwierig sind. Es wird auch die Frequenzänderung bei Kanalspannungen von 0-8 Volt und die Modulation geprüft. Ein Frequenzbereich von mindestens 5 MHz sollte bestrichen werden können. Dazu schließt man einfach ein Poti zwischen 8 Volt stab. und Masse an, den Schleifer an den Kanaleingang. Für die 8-Volt-Stabilisierung muß ein hochfrequenzfestes Netzgerät verwendet werden. Eine 9V-Trockenbatterie kann ebenfalls probeweise angeschlossen werden - besonders beim Endabgleich, wenn der Endverstärker auch arbeitet und starke Schwingungen vorhanden sind, welche fast jedes Netzteil ins »flippen« bringen. Am Modulationseingang wird eine Signalquelle angeschlossen und über einen Kontrollempfänger abgehört. Wird Musik übertragen, wird sie ziemlich dumpf klingen. Dieser dumpfe Klang wird durch die Abschwächung der hohen Tonfrequenzen (Deemphasis) im Empfänger hervorgerufen und kann mit einer später zu besprechenden NF-Schaltung (Preemphasis) wieder ausgeglichen werden. Noch ein Wort zu den verwendeten Bauteilen: Im Resonanzkreis sollten alle verwendeten Kondensatoren den Temperaturkoeffizienten ± 0 (NP 0) aufweisen. Eine Ausnahme bildet die Kondensatorkombination Cc (s. Fig. 3), welche mit ihrem negativen Temp.-Koeff. die durch die Halbleiter in den Resonanzkreis eingebrachte positive Temp.Drift kompensiert. Bei den anderen C's ist der Temp.-Koeff. nicht maßgebend. Die Durchführungskondensatoren C1 und C2 können höhere Werte als angegeben aufweisen; falls nur kleinere Werte erhältlich sind, können zusätzliche parallele C's angebracht werden. Die HF-Drosseln sind handelsübliche Breitbandausführungen mit 80-300 MHz Sperrbereich. Für bequeme stehende Anordnung kann zu den vorhandenen 1½ Windungen noch eine halbe addiert werden. Die Ferritperlen auf den Stromzuführungen können durch eine Drossel ersetzt werden. Die VFO-Platine ist auf allen vier Seiten an mindestens zwei Punkten mit dem TEKO-Gehäuse zu verlöten, denn bei HF ist Masse nicht einfach Masse. Besser eine Masseverbindung, ein Abblockkondensator oder eine Drossel zuviel, als stundenlang irgendwelchen wilden Schwingungen nachzuforschen. Diese Problematik nimmt mit steigender Frequenz und größeren Leistungen proportional zu. Aus praktischen Gründen werden die Durchführungskondensatoren erst nach Einlöten des Prints in die entsprechenden Bohrungen eingelötet, deren Lage man am besten vorher bei probeweisem Einsetzen des Prints bestimmt (gilt für alle weiteren Bohrungen). Vorverstärker Der Vorverstärker besteht aus drei Stufen. Die ersten beiden arbeiten linear, d.h. im A-Betrieb, die Transistoren T3 und T4 erhalten eine entsprechende Basisvorspannung über R9 und R10. Am Kollektor liegen einfache Parallel-Resonanzkreise, die folgende Stufe wird über einen kleinen Kondensator angekoppelt. Die dritte Vorverstärkerstufe arbeitet bereits im C-Betrieb, an der Basis von T5 liegt keine Gleichspannung. Am Kollektor liegt lediglich eine Drossel zur Stromzuführung, der folgende Resonanzkreis ist bereits auf der Treiber/PA-Platine und bildet das Eingangs-Anpassungsnetzwerk für den Treibertransistor T6. Die Platine mit T3/T4 wird vor dem Einlöten optisch und, so gut es geht, elektrisch geprüft; einmal eingesetzt gestalten sich Korrekturen an Lötstellen zu wahren Geschicklichkeitsübungen. Der Stromverbrauch der beiden Transistoren zusammen beträgt bei 12 Volt 50-100 mA. Die beiden Spulen sollten gleichsinnig gewickelt sein (vgl. Fig. 6), der Anschluß von C20 vom heißen Ende der Spule zur Basis von T5 wird so unproblematisch. Die »kalten« Enden der Spulen (Blockkondensatoren C15 und C17) werden mit 5 cm langen Drahtstücken aus isolierter Litze versehen, welche nach dem Einbau an den Durchführungskondensator C21 gelötet werden (Drahtführung so eng an den Blechwänden wie möglich, evtl. mit Wachstropfen fixiert). Der mechanische Aufbau der dritten Verstärkerstufe ist unkritisch, die Spule L4 sollte aber wie in Fig. 6 gewickelt werden, um den einfachen Anschluß von C24 zu ermöglichen. Vom kalten Ende von L4 (Blockkond. C22 und C23) wird wieder ein isolierter Draht auf das andere Ende von C21 geführt. Danach muß auch C21 mit C25 verbunden werden. Die beiden Vorverstärkerplatinen müssen in Emitternähe ans Blech gelötet werden, ebenfalls sollen weitere Lötpunkte bei den Blockkondensatoren an der 12V-Speisung und unterhalb der Koppelkondensatoren C13 und C20 angebracht werden. Geprüft wird die Kombination VFO/Vorverstärker am besten bei noch fehlendem Trennblech T5/Treiberstufe. Dazu muß von der Basis von T3 eine Drahtbrücke zum freien Ende von C13 (VFO) geführt werden, ebenfalls ist der Koppelkond. C20 zwischen L3 und der Basis von T5 anzubringen. Über einen provisorischen Koppelkondensator (ca. 1 nF) kann nun aperiodisch ein Wattmeter (oder empfindliches SWR - Meter mit Kunstantenne, sog. Dummy Load) angeschlossen werden. Der VFO wird an 8-Volt stabilisiert oder 9V-Batterie angeschlossen und mit einem Poti auf die Mitte des gewünschten Frequenzbereichs eingestellt. Die Drehkondensator-Trimmer C18 und C19 werden nun auf maximalen Ausschlag am Wattmeter abgeglichen, er sollte zwischen 100 mWatt und 400 mWatt betragen. Der genaue Wert ist nicht aussagekräftig, da keine genauen Anpassungsverhältnisse definiert sind. Bei fehlendem Wattmeter kann auch auf maximalen Ausschlag eines in die Nähe von L4 gebrachten Dip-Meters abgeglichen werden. Treiber und Endverstärker (Driver/PA) Die Treiberstufe und der Endverstärker werden auf einem Platinenstück aufgebaut, welches die Hälfte des ganzen TEKO-Gehäuses beansprucht. Elektrisch gesehen weist die Schaltung keine großen Besonderheiten auf. Beide Stufen arbeiten im C-Betrieb. An der Basis von T6 und T7 liegen parallel zu den Drosseln zusätzliche Dämpfungswiderstände, welche die Schwingungstendenz für niedere Frequenzen wirkungsvoll herabsetzen. Die Drosseln am Kollektor sind ebenfalls mit entsprechenden Widerständen versehen, die Spule L6 (und später noch L11) wird direkt um einen 1-Watt-Widerstand gewickelt. Die Treiberstufe erhält das Eingangssignal über C24, C37 und L5. C37 kann für den Bereich 98-104 MHz auch durch einen Fixkondensator 68 pF ersetzt werden. Der Ausgang der Treiberstufe wird direkt an den Eingang von T7 angepaßt über C26, C27 und L7. Die Spulenabmessungen sind in Fig. 12 angegeben. Der Endverstärkertransistor T7 wird über die Tiefpaßkonfiguration L8, C31, L9, C32 und L10 an 50 Ohm Ausgangsimpedanz angepaßt. C33 dient zur Entkopplung der an L10 anliegenden Gleichspannung. Dieses Netzwerk zeigt einen guten Wirkungsgrad bei ausreichender Oberwellenunterdrückung. Man beachte die konsequente Abblockung der Speisespannung durch parallele Kapazitäten verschiedener Größenordnung. Der mechanische Aufbau wird vor allem durch die spezielle Ausführung der beiden Leistungstransitoren MRF 237 und MRF 238 geprägt. Der Transistor MRF 237 ist in einem flachen TO-39-Gehäuse untergebracht, der Emitter liegt auf Masse, so daß der Transistor direkt mit dem Gehäuse eingelötet werden kann. Zu diesem Zweck muß die Außenfläche angefeilt werden, um eine sichere Lötverbindung zu gewährleisten. Die Unterfläche des TO-39-Gehäuses ist bündig mit der Unterseite des Prints oder steht höchstens 1 mm vor. Der Transistor MRF238 hat ein typisches HF-Leistungstransistorgehäuse mit breiten, vergoldeten Anschlußfahnen. Der Emitter ist doppelt herausgeführt, das Motorola »M« zeigt auf den Kollektor (links und rechts der Emitter, gegenüber dem Kollektor der Basisanschluß, s. Fig. 8c). Der MRF 238 wird so eingelötet, daß das vergoldete flache Unterteil beim Durchstecken durch Platine und TEKO-Gehäuse noch 0.5-1 mm vorsteht, wobei unterhalb der Emitterfahnen noch Verbindungsplättchen zwischen Ober- und Unterseite des Prints angelötet werden (vgl. Fig. 8 und 8a). Ähnliche Verbindungsplättchen sind auch an anderen neuralgischen Punkten an der Außenkante des Prints angebracht worden, so z. B. unterhalb des Durchführungskondensators, in der Verlängerung der Ermitterfahnen usw. (s. Fig. 7). Dadurch erhöht sich der Abstand zwischen Print und Tekogehäuse etwas. Das Vorstehen des MRF 238 ist deshalb wichtig, weil der Gewindestutzen nachträglich durch das Außengehäuse und das Kühlblech gesteckt und angeschraubt werden muß und zwischen Keramikteil und unterem Goldteil des MRF 238 kein Zug herrschen darf, die Keramik würde sonst leicht zerbrechen. Ebenfalls wird so ein guter mechanischer und thermischer Kontakt zwischen Goldteil und Außengehäuse erreicht. Die Bildvorlagen geben einen Eindruck vom mechanischen Aufbau der Endstufe, vor allem von der korrekten Spulenplazierung. Die Verbindungen zwischen Platinen-Ober- und -Unterseite erhöhen die für den Hochfrequenzstrom zur Verfügung stehende Kupferfläche und sind ein weiterer Beitrag zur Erhöhung des Wirkungsgrades und der Unterdrückung von wilden Schwingeungen. Vor dem Einlöten des MRF 238 müssen die Bohrungen in Platine und Gehäuse auf Deckungsgleichheit geprüft werden. über den Verbindungsplättchen wird der Print nach dem Einsetzen fest mit dem TEKO-Gehäuse verlötet, also an ca. 10 Punkten. Danach wird das Trennblech über der Basisfahne angelötet, nachdem es zuvor an der Unterseite um 6 mm verkürzt wurde (am besten mit Blechschere). Das Loch für den Durchführungskondensator C29 muß auf der selben Seite wie C36 zu liegen kommen. Danach müssen die Spulen L6 und L11 mit den entsprechenden Dämpfungswiderständen zwischen die Kollektoranschlüsse und die Durchführungskondensatoren C25 und C29 gelötet werden. Ebenfalls wird der Koppelkondensator C24 zwischen L4 und L5 angebracht. Mit möglichst kurzen Anschlüssen werden die Abblockkondensatorpaare C28, C30 und C34, C35 zwischen die Durchführungskondensatoren und Masse eingelötet. Der Koppelkondensator C33 am Ausgang wird mit der Seele eines kurzen Stücks 50-Ohm-Koaxialkabels verbunden, die Abschirmung des Kabels wird gleich bei der Gehäusedurchführung an Masse gelötet. Das andere Ende des Koaxkabels wird an die Antennenanschlußbuchse im Außengehäuse gelötet. Abgleich Nun zum Abgleich der Endstufe, d.h. des ganzen Senders. Das Kühlblech muß bei Arbeiten an der Endstufe befestigt werden. Gerade beim Abgleich fließen hohe Strome bei kleiner Ausgangsleistung, was einen miserablen Wirkungsgrad mit hoher Erwärmungstendenz der Endstufe darstellt. Ebenfalls muß der Senderausgang bereits mit einem sog. Dummy Load abgeschlossen werden. Ein Dummy Load ist eine Kunstantenne, welche meist aus einem induktionsfreien Leistungswiderstand von 50 Ohm besteht. So wird eine unerwünschte Abstrahlung von Hochfrequenzenergie weitgehend unterdrückt, und der Sender arbeitet trotzdem unter realistischen Arbeitsbedingungen. Dummy Loads entsprechender Leistung können im Fachhandel erworben werden oder selbst hergestellt werden. Am besten eignet sich für den Abgleich ein komplettes HF-Wattmeter; hier wird die produzierte HF-Energie nicht nur in Wärme umgewandelt, sondern gleichzeitig auch gemessen. Um die erzeugte Leistung mit einem einfachen Dummy Load messen zu können, wird zwischen Sender und Kunstantenne eine Stehwellenmeßbrücke geschaltet, welche so je nach Eichung eine mehr oder weniger genaue Angabe der Ausgangsleistung erlaubt. Alle verwendeten Meßgeräte haben einen geeigneten Frequenzumfang, billige CB-Geräte lassen sich nicht verwenden. Die meisten Meßgeräte sind dem 2-m-Amateurfunk entlehnt. Für den Abgleich muß weiterhin ein Amperemeter mit Bereich 5 A in die Stromzuführung für den Endverstärker geschaltet werden. Hochfrequenz kann in die Zuleitungen zum Amperemeter einstreuen, Phantasiemeßwerte können die Folge sein. Gegenseitiges Verdrillen der Meßstrippen mindert diesen Effekt. Ohne diesen Mindestaufwand an Geräten sollte kein Abgleichversuch unternommen werden. Als erster Test wird mit einem variablen Netzgerät eine zunehmende Spannung von 0-13,8 Volt an den 12-Volt-Anschluß des Endverstärkers gelegt, dies bei einer Strombegrenzung von 200 mA. Am VFO liegt dabei keine Spannung. Mit dieser Vorsichtsmaßnahme verhindert man eine Zerstörung von Bauteilen durch falsche Verdrahtung oder Verpolung der Speisespannung. Bei richtigem Aufbau fließen bei 12 Volt ca. 50 mA, welche von den beiden ersten Vorverstärkerstufen gezogen werden. Ist dieser Vortest positiv, kann eine feste Stromversorgung von 12 Volt, min. 5 A angeschlossen werden. Jetzt kann auch der VFO wieder unter Spannung gesetzt werden (8V-stab. und HF-fest oder 9-Volt-Batterie). Er wird am besten mit einem Poti (siehe oben) auf die Mittenfrequenz des gewünschten Bereichs eingestellt. Wenn der Vorverstärker bereits früher eingestellt wurde, kann jetzt bereits Leistung am Senderausgang erscheinen. Das wird kontrolliert und der Strom in der 12-V-Leitung gemessen. Bei Strömen über 4,5 A wird die Schaltung nur immer kurzzeitig unter Spannung gelassen. Falls keine Leistung meßbar ist, werden alle Trimmer in Mittelstellung gebracht; ausgenommen C18 und C19, diese werden mit dem Dip-Meter abgeglichen. Wenn man etwas an C26 und C27 spielt, ist am Ausgang schon meist was zu sehen. Wenn nicht, wird die Schaltung komplett kontrolliert. Wichtige Fehlerdiagnosen sind auch über das Amperemeter in der 12-V-Leitung möglich: Strom bis max. 0,4 A: alles o.k. bis dritter Vorverstärker, Man kann zusätzlich ausprobieren, welche Trimmerveränderungen Einfluß auf den aufgenommenen Strom haben, dies erleichtert die Fehlersuche weiter (ändert sich der Strom nicht beim Verdrehen eines Trimmers, liegt der Fehler meist vor dieser Stufe; das gilt nur bei fehlender oder minimaler Ausgangsleistung). Wenn der Sender nun also endlich Leistung erzeugt und Strom verbraucht, kann zum eigentlichen Abgleich übergegangen werden, wobei die Temperatur des Kühlblechs und des TEKO-Gehäuses ab und zu kontrolliert wird. Zuerst werden C18 und C19 wieder auf Maximum gebracht. Falls C37 als Trimmer ausgeführt ist, auch hier auf Maximum. Die Einstellung von C26 und C27 ist recht kritisch. Es muß abwechslungsweise der eine und dann der andere Trimmer des Eingangskreises von T7 verstellt werden, bis die Ausgangsleistung nicht mehr zunimmt. Jetzt kann das Tiefpaßglied am Ausgang abgeglichen werden. Dieser Abgleich ist nicht besonders kritisch. Als erster Schritt werden beide Trimmer auf Maximum Mittenfrequenz abgestimmt. Dann wird bei tiefen Frequenzen der Wirkungsgrad und bei hohen Frequenzen die Ausgangsleistung geprüft. Es kann nun sein, daß der Sender in Bezug auf die Bandbreite unbefriedigende Resultate zeigt. Es muß dann versucht werden, durch erneute (Fein-) Abstimmung der Kreise das gewünschte Resultat zu erzielen. Der Kreis des zweiten Vorverstärkers sollte in der unteren Bandhälfte auf Maximum gebracht werden, der erste Vorverstärkerkreis eher am oberen Bandende. Die erneute Einstellung des Trimmerpaares C26/C27 bringt oft auch eine gleichmäßigere Ausgangsleistung über das gewünschte Frequenzband. Wenn alle Kreise auf eine Frequenz maximiert werden, können bis zu 30 Watt »herausgeholt« werden, eine große Bandbreite wird damit aber nicht erreicht. Daher wird nach jeder Trimmerverstellung über das ganze Band weg Ausgangsleistung und Wirkungsgrad geprüft. Breitbandigkeit geht immer auf Kosten der erreichbaren Spitzenleistung, ist aber viel mehr Wert als eine Leistungszunahme des Maximums von 25 auf 30 Watt, was sich beim Empfänger kaum bemerkbar machen dürfte. Ein Sender aber, der am Bandende, bei extremen Temperaturen z.B., überhaupt fast gar nichts mehr von sich gibt, sehr wohl. Die ganze Abstimmprozedur ist etwas heikel, wenn man maximale Bandbreite (5-6 MHz) erreichen will. 3 MHz lassen sich aber sicher ohne große Tüfteleien erreichen. Ein gut abgestimmter Sender (Bsp. 98-104 MHz) zieht bei 12.5 Volt und 98 MHz etwa 4.2 A und leistet 18-20 Watt, bei 102 MHz etwa 27 Watt und 4.2 A und bei 104 MHz etwa 18 Watt bei 3.5 oder noch weniger Ampere. Mit einem Dip-Meter bis über 200 MHz kann auch die erste Oberwelle grob geprüft werden. Dazu wird das Dip-Meter in die Nähe des (nicht abgeschirmten) Dummy Load oder einer Steckverbindung am Ausgang gebracht. Ist beim Drehen auf ca. 200 MHz ein Dip sichtbar, kann Mit C32 auf Minimum eingestellt werden. Der dabei eintretende Leistungsabfall soll Mit C31 wieder ausgeglichen werden. Danach wird auf Breitbandigkeit geprüft. Diese Einstellungen werden mehrmals hintereinander wiederholt, um sich so auf eine optimale Lösung einzupendeln. Wird der Deckel aufgesetzt, natürlich nachdem die entsprechenden Bohrungen angebracht wurden, muß die ganze Abstimmerei wiederholt werden. Die vorher eingestellten Trimmerpositionen sind dazu aber eine gute Ausgangslage, so daß sich diese Nachtrimmerei doch einiges einfacher gestalten sollte als beim ersten Mal.
Hinweis: Bei den Schaltungs- und Bestückungsplänen handelt es sich um die Originalabbildungen
aus dem Buch. Damit alle Indizies gut lesbar sind, mußte ich die Bilder mit sehr hoher Auflösung
scannen. Aus diesem Grund sind die Bilder sehr groß und könnten eventuell auf Rechnern mit
wenig Arbeitsspeicher nicht oder nur teilweise dargestellt werden. |